Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 407

1836 - Stuttgart : Belser
Karl der Große. 407 manni, welche schon 792 einmal der Heerbann heimzu sucht hatte. Der Prinz schlug sie in einem Treffen, in welchem ihr Fürst Lecho umkam (805); woraus eine andre Heeresabtheilung der Franken im folgenden Jahre einen Thcil von Bo heim selbst siegreich durchstreifte, während Prinz Karl seinen Vater zum Herrn über die Sorben zwischen der Saale und Elbe machte, und an der Saale die Stadt Halle, an der Elbe Magdeburg gründete. Von F r i a n l aus wurde dem großen Reiche Karls auch ein Theil Dalmatiens unterworfen; nur Veneticus Seestriche und die Stadt Venedig hiel- ten sich frei, da cs den Franken an hinlänglicher See- macht fehlte, und Venedig sich an das Zur See mächtige Byzanz anschloß. Mit B e n e v c n t blieb das Der- hältniß das alte. Auch hier war Karl gehemmt, weil zur völligen Unterwerfung des Landes eine der griechi- scheu überlegne Flotte erforderlich gewesen wäre. Doch hielt Karl eine starke Flotte auf dem Mittelmeere, die jedoch, um nur Korsika und Sardinien gegen die Mauren zu schützen, überflüssig beschäftigt war. Da- gegen behaupteten sich die Franken in der spanischen Mark, und kamen in den bleibenden Besitz von Bar- rel lona. Gothen, die aus saracenischen Landschaf- ten einwandcrten, weil das Anerbieten der vollen frän- kischen Freiheit sie lockte, mußten die Dolkszahl verstär- ken. Auf der Nordseite Hispaniens hatte Karl längst alle Versuche aufgegcben; aber einzelne fränkische Gra- fen mit freien Anhängern suchten auf eigne Gefahr fe- sten Fuß in den Pyrenäen zu fassen, und lebten daher in immerwährenden Fehden mit den Statthaltern von Huesca und Saragossa, welche die Herrschaft in diesen Gegenden ebenfalls ansprachen. Als im Jahre 809 25 *

2. Mit einem Stahlstich - S. 138

1837 - Stuttgart : Belser
138 Neuntes Hauptstück. Heer löste sich im Spätherbste auf; die oberländischen Stände sahen sich verlassen, mehrere Städte, wie Ulm und Frankfurt, eilten, die Gnade des Kaisers mit Opfern zu erkaufen, durch die der Sieg leicht geworden seyn würde. Ulrich von Würtemberg schloß im Januar 1547 zu Heilbronn einen Vertrag, demzufolge, er wie die Städte, sein Geschütz ausliefern und in drei Festungen kaiserliche Besatzungen aufnehmen mußte; alle obckländischen Stände mußten schwere Brandschatzung über sich nehmen. In dem Augenblicke, als Karl V. die protestantische Parthei zu unterwerfen im Begriffe stand, rief der Pabst seine Truppen zurück; denn daß ganz Deutschland besiegt würde, hatte Paul Iii. nie gewünscht, sondern vielmehr gehofft, dem Kaiser sollte Einiges zum Vvrtheil der katholischen Kirche gelingen, dabei aber so manche Schwierigkeit und Verwicklung sich aufdrängen, daß er nicht im Stande seyn werde, den Pabst in Verfolgung seiner Zwecke zu stören. Der Churfürst eroberte indeß sein Land wieder binnen weniger Wochen, nahm sogar einen. Theil des Hcrzog- thums Sachsen, insonderheit die Stadt Leipzig, weg, und dachte schon daran, den römischen König in Böhmen an- zugreifen. Aber Karl überraschte ihn in der Gegend von Mühlberg bei der Elbe, wo er nur eine geringe Heeres- macht stehen hatte. Während Johann Friedrich, von der ihm drohenden Gefahr unterrichtet, sehr unzeitig predigen hörte, setzte die kaiserliche Reiterei den 24. April durch eine ihr gezeigte Furth über die Elbe und begann den Kampf. Der Chursürst langte etwas zu spät, nachdem die Zeit zu einem ausweichenden Rückzüge und zu gehörigen Anordnungen bereits versäumt war, bei dem Heere an, stritt noch muthvoll an der Spitze der Seinigen, wnrde aber von der allgemeinen Verwirrung und Flucht mit fortgerissen, eingeholt und verwundet, und mußte sich end-

3. Mit einem Stahlstich - S. 115

1838 - Stuttgart : Belser
\ Ludwig gegen Holland. 115 suchte eben den Play ans, wo eine Batterie errichtet werden sollte: da schmetterte ihn (es war den 27. Juni, bei dem Dorfe Sasbach) eine Kanonenkugel vom Pferde: sein Speer zog eilig zurück: sein Leichnam wurde, wieder du Guesclins, in St. Denis neben Königen bestattet. Friedrich Wilhelm mußte diesen Sommer den Kriegs- schauplatz am Rheine verlassen: die Schweden, von Frankreich aufgefvrdert, für die ihnen bezahlten Sub- stdien auch Etwas zu thun, waren seit Dezember 74 un- ter Wrangel in Pommern und die Mark eingefallen: den 28. Juni nahm er bei Fehrbellin ihrem überlegnen Heere Geschütz und Gepäck ab, verfolgte den Sieg und eroberte, seit 76 von den Dänen unterstützt, Stettin, Greifswalde, Stralsund und Rügen. Desto schlimmer gieng es im Westen: Mvntccuculi gab das Kommando ab; Karl Iv. von Lothringen, werth, daß er Nachfolger geworden wäre, war den 18. Sept. 75 gestorben, und der junge Neffe des Herzogs, Karl V-, legte als Ober- befehlshaber die ersten Proben ab. Um sich die Kaiser- lichen vom Leibe zu halten, begannen die Franzosen das Land zwischen Saar, Mosel und Rhein planmäßig in. eine Wüste zu verwandeln, und den 15. Nov. 77 fiel ihnen überdieß das schlecht vertheidigte Freiburg in die Hände. Der Krieg dehnte sich fort und fort über eine weitere Fläche aus: in Rousillon focht der Marschall von Noailles, am Rheine der Herzog von Luxemburg (Conds hatte sich müde und pvdagristisch zurückgezogen), an der Sambre der Herzog von Rochefort, in den Niederlanden Scbomberg; den 11. April 77 siegte Lud- wigs Bruder, oder vielmehr Luxemburg, bei Montcassel, sogar über den unermüdlichen Oranier; in Messina setz- ten sich die Franzosen fest, um Sicilien den Spaniern zu cntreissen: Ruyter, der sie mit spanischen und holländi- schen Schiffen vertreiben wollte, fiel im Seetreffen, den 20. April 76; Admiral du Gu esne brachte auch die französische Marine zu Ehren. Zu eröffnen pflegte Lud- wig den Feldzug in Person; 1677 und 78 geschah dieß 8* I

4. Mit einem Stahlstich - S. 201

1838 - Stuttgart : Belser
Friede von Nyswick, Waffenstillstand von Carlowitz. 201 stemmte ein Befehl, welcher den Markgrafen sur Rhein» iirmcc beorderte: an Ludwigs Stelle kam Friedrich August, geboren den 12. Mai 1670 , Sohn Johann Georgs von Sachsen, und im Jahre 94 als Churfürst Nachfolger seines Vaters. Obgleich unerschrvcknen Mu- thcs und riesenstark, so daß er Hufeisen mit bloßen Händen zerbrach, besaß er doch als Feldherr wenig Er- fahrung und Uebcrblick. Zugleich entwickelte, als Ach- • met 1695 starb, Sultan Mu st ap ha Ii., Bruder des vierten Muhameds, ungewöhnliche Thätigkeit. Im Jahre 97 rückte er selbst ins Feld, suchte das Heer der Kaiser» lichcn aus Pcterwardein herauszulockcn, und wollte, als Ließ nicht gelang, über die Theiß nach Temcswar, von dorr nach Oberungarn und Siebenbürgen einfallen. Doch er traf nicht mehr den Churfürsten an der Spitze des Feindes: Prinz Eugen war es, der als Gcncralfcldmar- schall den 11. Sept., Nachmittags 2 Uhr, bei Zenta auf dem rechten Theißufer erschien. Schon war der Sul- tan mit dem größten Thcil des schweren Geschützes auf der andern Seite; seine Reiterei bedeckte eben die Brücke; das Fußvolk stand noch diesseits, hinter zwei im Halb- kreis aufgeworfnen Wallen. In Kanvncnschußwcite von diesen ordnete der Prinz sein Heer: der Feind be- gicng die Thvrheit, ihn nicht zu stören: um 4 Uhr ficng der Sturm auf die Wälle an, während das Geschütz des linken und rechten Flügels nach der von Reitern und Fußvolk wimmelnden Brücke zielte: verzwcif- kungsvoll stürzten sich ganze Schaaren in den Fluß, und als die Dunkelheit dem Blutbad ein Ende machte, waren 25,000 Osmanen, worunter der Großwcssier und viele andre Paschas, umgekommen: den 12. Sept. Morgens, am Jahrestage der Schlacht vor Wien, erbeutete Eugen in dem verlaßnen Türkenlagcr das sämmtliche Geschütz und Gcpäcke, das auf 9000 Wagen und 60,000 Kameele geladen war. Nunmehr mußte der Sultan unterhan- deln; worauf am 26. Jan. 1699, unter der Form eines Waffenstillstandes auf 25 Jahre, zu Carlowitz Friede J

5. Mit einem Stahlstich - S. 335

1838 - Stuttgart : Belser
Nordischer Krieg. 335 ausser dem Ruhme, eine Königskrone zu verschenken. Hierüber kam cs in Polen selbst zu einem den Schweden und Sachsen verderblichen Partbeistreite: Cvnföderatio-- neu für und wider Karl wurden gebildet: das Haupt der schwedischen Parthei war Kardinal Primas Michael R a dz i c j v w s k y, welcher es durchsetzte, daß am 6. Febr. 1704 August entthront, und der Wviwode von Posen, der den 20. Okt. 1677 gcbvrue, männlich schöne, lebhafte und bescheidne Stanislaus Lcsczinsky am 12. Juli zum König erwählt wurde. Nach wunderlichen Quermärschen, wobei sich August bald in Sachsen aufhielt, bald in irgend eine Ecke Polens warf, erfocht der Schwede Nhenskjöld am 6. Febr. 6, bei Fraustadt an der pvscnschcn Gränze, über Schulenburg, der zwar im Range dem galanten Flemming und Steinau nachstand, aber an Talenten Beide weit überbot, einen vollständigen Sieg: von 15,000 Sachsen entkamen nicht 5000. Au- gust sah dem Untergang der Seinigen ruhig zu, bezog auch die Worte in Schnlenburgs Bericht, daß cs am göttlichen Beistand gemangelt habe, keineswegs auf seine eigne Saumseligkeit. Karl tummelte sich unterdes; in Litthauen umher, bis er vom Thurme einer Jcsuiten- kirche die unbegränztcn Moräste Lolhynicns vor sich sah; jetzt wandte er um, überschritt, vhne den Kaiser zu fra- gen, die deutsche Gränze, und drang nach Sachsen. Der Schrecken eilte ihm voraus: Joseph I. gestattete den Protestanten Rechte, die man ihnen wieder entzog, so- bald das schwedische Gewitter vorüber war; an Wider- stand wurde in Dresden gar nicht gedacht: Im Hof und Pfingsten, zwei Kreaturen Augusts, der indcß beim russischen Heer verweilte, knüpften als Abgeordnete mit unumschränkter Vollmacht Verhandlungen an: den 24. Sept. 1706 war der Friede von Altranstädt abgeschlos- sen : August sollte für sich und seine Nachkommen auf den polnischen Thron verzichten, Stanislaus anerkennen, jedem Bündnisse wider Schweden, sonderlich dem mit Rußland, entsagen. Aber er zitterte vor Peter, hielt

6. Mit einem Stahlstich - S. 447

1838 - Stuttgart : Belser
I , Siebenjähriger Krieg. 447 So glücklich waren nun allerdings die Franzosen nicht, vbschon Broglio Ferdinands kühnen Angriff auf die Hohe von Bergen bei Frankfurt, am 13. April 1759, vereitelt hatte. Erst zu Anfang Junis eröffncte Contadcs den eigentlichen Feldzug, rückte über Marburg nach Pader- born, bekam den 10. Juli kraft einer heillosen Kapitula- tion des Befehlshabers preussisch Münden in seine Ge- walt, mußte aber bei Münden, gezwungen durch Ferdi- nands meisterhafte Stellung, am 31. Juli eine Haupt- schlacht anbieten. Der Zwist, in welchem er mit Brog- lio stand, die verspätete Ankunft des Chevaliers de Ni- colai, das übereilte Vorrücken des Grafen von Guer- chy, überhaupt der unbotmäßige Geist feiner adeligen Offiziere gereichte ihm zum Verderben: sein ganzes Heer wäre vernichtet worden, hätte nicht auch auf der Gegen- seite Lord Sackville, welcher die erste Abtheilung der englischen Reiterei ansührte, wiederholte Befehle Ferdi- nands mißachtet. Der Rückzug, oder vielmehr die Flucht gieng über Kaffel nach Gießen. Im Okt. loste Broglio als Oberbefehlshaber den Contades ab, und da Friedrich Ferdinands Neffen, den Erbprinzen von Braunschweig, mit einer Verstärkung von 12,000 Mann an sich ziehen mußte, konnten die Franzosen fast in derselben Gegend wie 1758 überwintern. Der König von Preuffen hatte indcß schreckliche Erfahrungen gemacht. Geraume Zeit lag er mit 43,000 Mann bei Landshut, während Gene- ral de la Motte Fouquet Oberschlesien, Prinz Hein- rich Sachsen deckte, so daß 83,000 Oestreichcr unter Daun und Laudon auf die Vertheidigung Böhmens beschränkt waren. Endlich hieß es, Soltikow mit den Russen sey im An- mgrsch. Friedrich schickte ihm den Grafen Dohna von Stralsund her entgegen, setzte aber bald diesen vorsichti- gen Mann ab, und beauftragte seinen Wedel, dem er diktatorische Vollmacht gab, zum Angriff: am 23. Juli verlor Wedel im Treffen bei Kay unweit Zütlichau 5000 Mann: Soltikow rückte nach Krossen, und vereinigte sich am 7. Aug. mit dem sammt 20,000 Mann über Lauban

7. Mit einem Stahlstich - S. 451

1838 - Stuttgart : Belser
Siebenjähriger Krieg. 451 Mänteln, und hörte Ziethens Stimme: „der Feind ist besiegt, er zieht zurück!" 13,000 Mann hatte Friedrich verloren, 20,000 nebst 27 Fahnen und 50 Kanonen ver. lor Daun: Tvrgau kapitulirte: die Russen waren ver- schwunden! Daun überwinterte in Dresden, Friedrich in Leipzig. Broglio, der am 10. Juli bei Corbach über den Erbprinzen von Braunschweig gesiegt hatte, dehnte seine Truppen über das Hessische, über Güttingen und Gotha aus, und da Ferdinand alle Kunst in Märschen und Stellungen aufbot, und Broglio durch den Neid des Prinzen Svubise gelähmt war, nahmen die Franzosen auch im Winter von 61 auf 62 ungefähr die nämlichen Quartiere ein. Friedrich hatte 1761 durch wohlberech, nete Manövres Laudons Vereinigung mit den Russen unter Butturlin fast 2 Monate lang verhindert: erst den 17. Aug., bei Stricgau, fand sie Statt: die Feinde zählten 130,000 Mann: der König mit nur 50,000 machte sein Lager bei Bunzelwitz zur Festung, hielt die Solda- ten Nachts unter den Waffen, und ließ sic bei Tag schla- fen. „Es wird noch Alles gut gehen," tröstete einmal der fromme Ziethen den in später Weile kummervoll bei ihm eintretenden König. „Wie?" sagte Dieser, „hat Er etwa einen neuen Alliirten?« „Einen alten," antwortete Ziethen, „den da oben, der uns gewiß helfen wird." „Sein Alliirtcr hat Wort gehalten!" sagte daher Fritz, als der stolze, mit Laudon uneinige Butturlin den 9. Sept., bei überhandnehmendem Mangel über die Oder gieng, und nur 20,000 Mann unter Tschernitschew zu- rückließ. Da General Platen die russischen Magazine in Polen niederbrannte, konnte Butturlin auch gegen die Mark nichts Größrcs mehr unternehmen. Friedrich, vielleicht um Laudon zu einer Schlacht herauszulockcn, verlegte das Hauptquartier näher gegen Neisse; Laudon aber bemächtigte sich durch einen Handstreich der zu schwach bemannten Festung Schweidnitz. Auf diese nicderschla, gende Nachricht gieng Friedrich ins Dorf Woiselwitz: hinter seinem Hause war ein Garten, hinter dem Garten 29*

8. Mit einem Stahlstich - S. 461

1838 - Stuttgart : Belser
Siebenjähriger Krieg. 46i nahm, und sobald als möglich Frieden wollte; denn Georg Hl. war sehr geneigt, in Ostindien und Amerika gemachte Eroberungen an Frankreich zurückzugeben, da« mit nur die von Frankreich besetzten hannoverschen Plätze geräumt werden. Graf Vitry. sardinischcr Minister zu London, den wir später auf der Pensionsliste von Ir- land finden, vermittelte eine Korrespondenz mit Choi- seul: Choiseul wünschte gleichfalls den Frieden, weil er sah, daß Spaniens Theilnahme am Krieg keinen Aus- schlag gebe. „Aber,,, schrieb das englische Ministerium nach Paris, „eure Truppen müssen bedeutende Fortschritte im Hannoverschen machen; denn nur wenn dieß der Fall ist, können wir den Wunsch nach Frieden vor dem Par- lament rechtfertigen." Da war cs freilich schlimm, daß Madam Pompadour statt Broglivs wieder den Prinzen Soubise zum Oberbefehlshaber gemacht hatte: der Prinz, obgleich durch Nathschlägc des Marschalls d'ctrees un, terstützt, ließ sich den 24. Juli 62 bei Wilhelmsthal überfallen und über die Fulda treiben, und einen Monat hernach wurden die Sachsen in französischem Dienst am Lutterberg nahezu vernichtet. „Warum habt ihr euch schlagen lassen?,, schrieb Bute nach Paris; Choiseul dar- auf an Soubise: „mein Vetter, greift den Feind an, ohne euch über eure Maßregeln zu besinnen, ohne über den Erfolg nachzudenken: Ihr seyd nicht verantwortlich.« Soubise überschritt die Fulda wieder, richtete aber ledig, lich Nichts aus, sondern verlor den 1. November Kassel. Dessenungeachtet war im Sept. Herzog Nivernois in London, Bedford in Paris erschienen, und den 3. Nov. Unterzeichneten Choiseul, Bedford und Grimaldi die Prä- liminarien von Fontainebleau. Begierig fragen wir nunmehr nach dem Schicksal des preussischen Königs. Sein Untergang schien unver- meidlich, und voll der schwersten Sorgen war ihm das Jahr 1762 angebrochen. Aber gleich die ersten Tage desselben brachten ein unerwartet günstiges Ereigniß: Kaiserin Elisabeth starb den 5. Jan. Nachmittags 4 Uhr,

9. Mit einem Stahlstich - S. 438

1838 - Stuttgart : Belser
438 Sechzehntes Hanptstück. daß Manche glaubten, der Gram hierüber habe des Prin- zen frühzeitigen Tod befördert. Während sich Friedrich in der Lausitz mühsam gegen den überlegnen Feind be- hauptete, liefen nicht minder traurige Nachrichten von der hannoverschen Armee ein. Begleitet von M Gene- rattieutenants, lauter Marquis und Herzogen, von 52 - Brigadegenerals aus dem höchsten Adel, vom Herzoge Orleans, vom Prinzen Conde, von den Herzogen Frvn- sac unh Mnzarin und dem Grafen de la Marche, ver- anstaltete Marfchall d'etre e s eine militärische Lustpar- thie nach Deutschland, drängte die Preussen aus Westfa» len und Ostfriesland, besetzte Hessen, einen Theil des Hannoverschen, lieferte endlich am 26. Juli, als er hor- te, Richelieu sey ihm zum Nachfolger bestimmt, bei Ha- stenbeck auch ein Treffen, gewann es aber nicht eben mit Glanz, weit Maillebvis, Chef feines Generalstabs, dem Herzog Richelieu einen Theil des Ruhms aufsparen woll- te. Dennoch hatte dieser kleine Sieg große Folgen. Der geschlagne Herzog Cuwberland, Georgs !l. Sohn, eilte von Hameln nach Verden, von Verden nach Stade, von Stade nach Bremervörde. Kaum war Richelieu mit einem zweiten französischen Heer, ebenfalls in bequemen Marschen, aus Elsaß über Mayuz und Kassel eingetrof. fen, so überlieferte ihm der hannoversche Minister Har- denberg durch die Kapitulativn vvu Minden das ganze Land; darauf vermittelte Graflynar, als dänischer Statt- halter zu Oldenburg, die den 8. Scpt. in Kloster Zeven abgeschlvßne, berüchtigte Convention: Cumberland entließ die Braunschweiger, Hessen, Gothaner, Lippe-Bückebur- ger, und versprach, mit seinen Hannoveranern, in und um Stade und jenseits des Elbestroms, unthätig zu blei. den. Das Ganze schloß mit gräßlichen Brandschatzun- gen, die Richelieu, soweit sein Arm reichte, unbarmher- zig beitrieb. Inzwischen vereinigte Prinz Rohan Sou- bife, ein Geschöpf der Pompadour, das dritte franzö- sische Heer mir der zusammengesivppelten Reichsarmee unter dem Prinzen Hildbnrghausen; zu Beiden stieß der

10. Mit einem Stahlstich - S. 33

1838 - Stuttgart : Belser
Oliver Cromwell. 53 13. Juli bei Roundwaydorvn; den 25. Juli eroberte Ruprecht Bristol, die zweite Stadt des Reichs, und Karl schickte sich zur Belagerung von Glocester an; die den 20. Sept. gelieferte Schlacht bei Ncwbury, in welcher Falkland um- kam , blieb unentschieden: in einem früher» Gefechte war Hampdcn gefallen, und den 8. Dezember starb der 60jäb- rige Pym,. und ward als Held der Freiheit in Westmin- ster begraben. Seit Ausbruch des Kriegs hatten König und Parlament die Schotten zu gewinnen sich angestrengt; allein Jener konnte auf ihre überspannten Forderungen nimmermehr eingchcn, und so brachte Heinrich Baue im Sept. 43 ein Bünduiß mit dem Parlament zu Stande, kraft dessen man Freiheit und Religion gemeinsam vcr» thcidigcn wollte, und im Januar 44 erschien ein schotti- sches Öülfsheer auf englischem Boden. Nichtsdestoweniger ermuthigt durch das, was im Felde geschehen war, berief Karl den 22. Januar ein Gegenparlament nach Oxford, das von den meisten Lords besucht wurde, und weit mehr Mitglieder als das londoner zählte; aber es hatte wenig genützt, als es den 16. April auscinaudergieng, und aufs Neue mußte man vom Schwert die Entscheidung erwar- ten. Schon den 25. Januar hatte der brave Parlaments- general Thomas Fair fax ein in Irland gcworbncs Korps bei Nantwkch vernichtet; den 2. Juli siegte er in der Hauptschlacht bei Marstonmoor; den 27. Oktober, nach einem unglücklichen Treffen bei Ncwburn, mußte Karl mit großem Verluste den Rückzug nach Oxford an- treten. Sein schlecht bezahltes, zwar au Kavalieren rei- ches, aber von keiner großen Leidenschaft angcfeuertes Heer folgte ihm murrend, und nur gezwungen steuerten die Unterthanen bei. Dagegen fand das Parlament nicht die mindeste Schwierigkeit, eine neueingcführte Accise von Bier, Wein und Korn zu erheben; ein kleiner Ausschuß der beiden Hauser leitete mit geheimnißvoll durchgreifen- der Raschheit alle Bewegungen der Vvlksparthei, und zu- dem hatte diese den Mann für sich, wie die Zeit ihn er- heischte. Oliver Cromwell, geboren zu Huntiugdon, Baucr's (Iesch. V. Bd. 3
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 12
3 0
4 1
5 0
6 1
7 1
8 1
9 0
10 4
11 0
12 6
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 18
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 2
35 4
36 1
37 6
38 0
39 4
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 2
6 0
7 0
8 5
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 3
16 5
17 5
18 0
19 5
20 2
21 2
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 12
30 0
31 0
32 2
33 1
34 3
35 0
36 3
37 0
38 2
39 2
40 0
41 1
42 0
43 0
44 4
45 1
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 10
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 1
74 2
75 0
76 0
77 1
78 1
79 0
80 3
81 0
82 3
83 1
84 0
85 11
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 0
94 2
95 0
96 6
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 41
1 4
2 78
3 65
4 59
5 193
6 29
7 102
8 40
9 231
10 122
11 21
12 69
13 13
14 0
15 82
16 341
17 79
18 30
19 65
20 33
21 76
22 48
23 13
24 56
25 5
26 243
27 61
28 6
29 9
30 115
31 105
32 6
33 458
34 17
35 43
36 3
37 54
38 12
39 359
40 144
41 13
42 24
43 49
44 21
45 110
46 37
47 24
48 211
49 480
50 83
51 59
52 35
53 80
54 26
55 122
56 9
57 32
58 200
59 490
60 56
61 52
62 251
63 71
64 196
65 166
66 1
67 33
68 46
69 2
70 24
71 26
72 52
73 449
74 114
75 114
76 48
77 332
78 8
79 91
80 177
81 638
82 39
83 7
84 9
85 134
86 39
87 75
88 188
89 15
90 7
91 53
92 12
93 40
94 2
95 2
96 3
97 162
98 294
99 81
100 327
101 1
102 138
103 248
104 14
105 7
106 58
107 2
108 40
109 6
110 66
111 25
112 60
113 23
114 27
115 31
116 74
117 19
118 109
119 10
120 57
121 167
122 18
123 43
124 58
125 28
126 27
127 141
128 142
129 106
130 8
131 231
132 164
133 4
134 91
135 9
136 471
137 2
138 39
139 7
140 177
141 7
142 61
143 151
144 58
145 131
146 42
147 11
148 57
149 22
150 103
151 30
152 111
153 16
154 34
155 128
156 126
157 24
158 119
159 14
160 13
161 38
162 71
163 32
164 29
165 16
166 129
167 47
168 12
169 63
170 29
171 119
172 70
173 204
174 21
175 483
176 81
177 773
178 30
179 264
180 22
181 46
182 303
183 367
184 39
185 17
186 95
187 77
188 7
189 99
190 8
191 180
192 81
193 6
194 88
195 12
196 94
197 168
198 71
199 29